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Märchen-Zitate

Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen - Erwachsenen, damit sie aufwachen.

(Jorge Bucay)

Stellen Sie sich vor, es gäbe ein Zaubermittel, das ihr Kind stillsitzen und aufmerksam zuhören lässt, das gleichzeitig seine Fantasie beflügelt und seinen Sprachschatz erweitert, das es darüber hinaus auch noch befähigt, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und deren Gefühle zu teilen, das gleichzeitig auch noch sein Vertrauen stärkt und es mit Mut und Zuversicht in die Zukunft schauen lässt. Dieses Superdoping für Kindergehirne gibt es.Es kostet nichts, im Gegenteil, wer es seinen Kindern schenkt, bekommt dafür sogar noch etwas zurück: Nähe, Vertrauen und ein Strahlen in den Augen des Kindes. Dieses unbezahlbare Zaubermittel sind die Märchen, die wir unseren Kindern erzählen oder vorlesen. Märchenstunden sind die höchste Form des Unterrichtens.

(Prof.Dr.Gerald Hüther, Professor für Neurobiologe)

Märchen bestehen eben nicht primär aus Texten. Erst die vielseitige Umsetzung eines Sinnzusammenhanges durch das Zusammenspiel von stimmlichen, mimischen und gestischen Ausdrucksmitteln und deren Einbettung in die jeweilige Situation ergeben jene Faszination, die beim Lesen kaum erlebt werden kann.

(Felix Karlinger)

Ein Märchen hat seine Wahrheit und muß sie haben, sonst wäre es kein Märchen.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Wir meinen, das Märchen und das Spiel gehöre zur Kindheit: wir Kurzsichtigen! Als ob wir in irgendeinem Lebensalter ohne Märchen und Spiel leben möchten!

(Friedrich Wilhelm Nietzsche)

Alle Märchen sind nur Träume von jener heimatlichen Welt, die überall und nirgends ist.

(Novalis)

Tiefere Bedeutung liegt in den Märchen meiner Kinderjahre als in der Wahrheit, die das Leben lehrt.

(Johann Christoph Friedrich von Schiller)

Keine andere Dichtung versteht dem menschlichen Herzen so feine Dinge zu sagen wie das Märchen.

(Johann Gottfried von Herder)

Märchen entspannen und heilen mit Worten. Sie können ein Schlüssel zu verborgenen Seelenbildern sein. Man wird wieder aus Himmel und Sternen Bilder machen und die Spinnweben alter Märchen auf offene Wunden legen.

(Christian Morgenstern)

Ein Kind, dem nie Märchen erzählt worden sind, wird ein Stück Feld in seinem Gemüt vorfinden, das in späteren Jahren nicht mehr angebaut werden kann.

(Johann Gottfried Herder zugeschrieben)

Wenn du intelligente Kinder willst, lies ihnen Märchen vor. Wenn du noch intelligentere Kinder willst, lies ihnen noch mehr Märchen vor.
(Albert Einstein)

Was uns ein Märchen sagt, passt in eine Nussschale, gleichzeitig sind selbst die sieben Universen nicht groß genug, um es zu fassen.

(Türkisches Sprichwort)

Jedes echte Märchen ist Psychotherapie in einer Nussschale.

(Annemarie Geiger)

Märchen sind mehr als wahr. Nicht, weil sie uns sagen, dass es Drachen gibt. Sondern weil sie uns sagen, dass Drachen besiegt werden können.

(G. K. Chesterton)

Märchen sind nicht zum Lesen da, Märchen müssen erzählt werden - dann werden sie lebendig.

(Otto Vogel)

Erst das Erzählen gibt dem Märchen seine Seele. Gedruckt liegen Märchen nur in einem Grab, durch das Lesen holen wir sie in unsere Vorstellung herauf, durch das Erzählen werden sie lebendig.

(Rudolf Geiger)

Der Erzähler schreibt mit der Zunge, und die Luft ist sein Papier.

(Ben Haggarty)

Denn unsterblich in Tönen lebt fort, was ein  Mund kunstvoll erzählt hat.

(Pindar, Isthmische Ode)

Wie soll man eine Geschichte erzählen? "Man bat einen Rabbi, dessen Großvater ein Schüler des Baalschem (das ist der als heilig verehrte Gründer der chassidischen Bewegung im 18.Jhdt.) gewesen war, eine Geschichte zu erzählen. 'Eine Geschichte', sagte er, 'soll man so erzählen, daß sie selbst Hilfe sei.' Und er erzählte: 'Mein Großvater war lahm. Einmal bat man ihn, eine Geschichte von seinem Lehrer zu erzählen. Da erzählte er, wie der heilige Baalschem beim Beten zu hüpfen und zu tanzen pflegte. Mein Großvater stand und erzählte, und die Erzählung riß ihn so hin, daß er hüpfend und tanzend zeigen mußte, wie der Meister es gemacht hatte. Von der Stunde an war er geheilt. So soll man Geschichten erzählen.'"

(Martin Buber "Erzählungen der Chassidim")

Some day you will be old enough to start reading fairy tales again.

(C.S. Lewis "The Lion, the Witch and the Wardrobe")

Von den dichterischen Kunstwerken, die uns Führer waren zu den Erkenntnissen der Individualpsychologie, ragen als Gipfel hervor: Märchen, die Bibel, Shakespeare und Goethe.

(Alfred Adler)

Wenn du wirklich etwas willst, werden alle Märchen wahr.

(Theodor Herzl)

Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.

(Hans Christian Andersen)

Das Leben eines jeden Menschen ist ein von Gotteshand geschriebenes Märchen.

(Hans Christian Andersen)

Wie jammervoll und nüchtern erscheint mir eine Kinderstube, aus der das Märchen verbannt ist.

(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)

Das Märchen hat denselben pädagogischen Wert wie das Spiel. Es bringt mit seinem außergewöhnlichen und Wunderbaren der kindlichen Einbildungskraft eine ganz neue, bisher unbekannte Welt, die durch einen poetischen Zauber verklärt ist.

(H. Kietz)

Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freye Leben
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit werden gatten,
Und man in Mährchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.

(Novalis)

Märchen sind rebellierende und wache Geschichten, die ältesten utopischen Erzählungen der Menschheit. Sie geben dem immerwährenden Traum der Menschen von Gerechtigkeit hoffnungsvollen Ausdruck.
Märchen predigen keine Moral, sondern weisen nach vorn. Außerdem bilden sie ein fantastisches Inventar aller nicht gemachten Erfindungen.
(Ernst  Bloch)
 
Und selbst wenn eines Tages nicht mehr geschrieben und gedruckt werden wird oder darf, wenn Bücher als Überlebensmittel nicht mehr zu haben sind, wird es Erzähler geben, die uns von Mund zu Ohr beatmen, indem sie die alten Geschichten aufs neue zu Fäden spinnen: laut und leise, hechelnd und verzögert, manchmal dem Lachen, manchmal dem Weinen nahe.
(Günter Grass)
 
Ein guter Erzähler ist der, der die Ohren der Menschen in Augen verwandelt.
(Arabisches Sprichwort)
 
Wer die Wahrheit in einem Märchen erkennt, der weiß, wie Träume wahr werden. Der hat alles Wissen vom Leben. Denn Märchen wahr werden zu lassen, das ist das Leben.
(Klaus Lutz)
 
Der tiefe Sinn unseres Daseins liegt in alten Märchen verborgen. Sie haben die kosmische Botschaft vom Weg und Ziel der Seele, den universellen Schöpfungsplan zur neuen Menschwerdung, als einen königlichen Schatz für uns bewahrt.
(Christa Siegert)
 
Märchen sind Wahrheit, an die zu glauben man manchmal vergißt.

(Juri Rytchëu)

Aus dem Wort geboren sind die Märchen endlos Reisende, sie sind wie Saatgut und teilen ihre Ewigkeit. Sie entgleiten der Zeit, breiten sich aus, sind unsterblich und machen das Leben reich.
(Naceur-Charles Aceval)
 
Volksmärchen sind die ewigen Orakel des Lebens.
(Heinrich Zimmer)
 
Die Veilchen kichern und kosen
und schaun nach den Sternen empor;
heimlich erzählen die Rosen
sich duftende Märchen ins Ohr.

(Heinrich Heine)

Das Märchen ist gleichsam der Kanon der Poesie. Alles Poetische muss märchenhaft sein.

(Novalis)

Ohne Poesie lässt sich nichts in der Welt wirken; Poesie aber ist Märchen.

(Johann Wolfgang von Goethe)

Märchen eröffnen einen Zugang zur geistigen Welt.

(Peter Henatsch)

Als die germanischen Sprachen vor 15hundert Jahren in die Literatur eintraten, bezeichneten sie ihre Stoffe ausschließlich als „Mären“ oder „Sagen“ - das heißt, sie bezogen sich auf ihren Hörern schon bekannte mündlich überlieferte Geschichten („uns ist in alten maeren, wunders vil geseit“; Beginn des „Nibelungenlieds“ aus dem jahr 1204).

(Heinz Rölleke)

Es geht durch die Märchendichtung innerlich dieselbe Reinheit, um derentwillen uns Kinder so wunderbar und selig erscheinen. Kindermärchen sollen erzählt werden, damit in ihrem hellen und reinen Lichte die ersten Gedanken und Kräfte des Herzens aufwachen und wachsen.

(Jakob Grimm)

Märchen sind Geschichten die alle Generationen verbinden, weil es sie schon so lange gibt.

(Jamie Dornan)

Märchen sind die letzte Literaturgattung, die uns in dem Glauben verführt, dass die Liebe eine Chance auf dieser Welt hat.

(Eugen Drewermann)

Als ich noch Märchen gelesen habe, dachte ich solche Dinge könnten niemals passieren, und hier bin ich nun und lebe mein eigenes.

(Lewis Carroll)

Märchen sind für Jeden.

(Walt Disney)

Eine Geschichte, gut erzählt, ist wie eine Blüte, die sich im Licht der Sonne öffnet und ihren süßen Duft verströmt.

(Kirsten Stein)

Wir, die wir wissen, was das Leben bedeutet, scheren uns nicht um zu viele Fragen! Diese Geschichte hätte ich auch viel lieber wie ein Märchen begonnen. Ich hätte gern gesagt: »Es war einmal ein kleiner Prinz, der lebte auf einem Planeten, der war kaum größer als er selbst, und er brauchte einen Freund …« Für diejenigen, die das Leben wirklich verstehen, würde sich dies viel besser anhören.

(Antoine de Saint Exupéry "Der kleine Prinz")

Märchen geben uns weder Rezepte noch guten Rat, dafür bekommen wir Bilder in die Seele gepflanzt, die uns unsere eigenen Deutungen, Wege und Auswege finden lassen.
(Angelika B. Hirsch (Hrsg.) "Märchen vom kleinen und großen Tod")

Vom Dichter und Forscher bis zum Bürger und Bauern, Männer und Frauen jeden Alters, berufsmäßige Erzähler und verwegene und verstoßene Einzelgänger, die Meister und der unbekannte Soldat haben an dem Werk der Märchen mitgearbeitet.
(Friedrich von der Leyen)

Das Märchen ist die verspielte Tochter des Mythus.

(Friedrich von der Leyen)

Das alte Volksmärchen ist nichts kunstvoll Ausgedachtes und Gemachtes, es ist gewachsen, und es wuchs aus der Seele der Menschheit, aus ihren Regungen, ihrem Verlangen und Streben, aus Erfahrungen sowohl wie aus Träumen und Wünschen.
(Lisa Tetzner)

In den Glasperlen des Märchens spiegelt sich die Welt.

(Max Lüthi)

Das Märchen ist einfach, klar, durchsichtig und ein Labsal wie die Luft.

(Adalbert Stifter)

Die größten Taten gehen unter, und nichts bleibt zurück, Märchen aber leben, wenn sie gut sind, sehr lange.

(Leo Tolstoi)

Im Leben, wie im Märchen, darf man sich nicht umsehen, wenn man sicher durch die Schrecknisse des Weges gelangen will.
(Wilhelm Raabe)

Leg´s dem Leben nicht zur Last,
dünkt sein Werk dich Plunder:
Wenn du Märchenaugen hast,
ist die Welt voll Wunder.
(Victor Blüthgen)
 

Wenn die Märchen verstummen, verdunkelt sich unser Lebensweg.
(Wolfdietrich Siegmund)

Die Sprache, die das Märchen spricht, ist dieselbe Sprache wie die des Traums. Es ist die Sprache der Seele eines jeden Menschen. Deshalb sprechen Märchenbilder grundsätzlich jeden – unverbildeten  Menschen an.

(Gerhard Wehr)

Die Wiedererzählung eines Märchens bringt die Bilder in der Psyche in Bewegung. Dort, wo das Märchen den Zuhörer anspricht, ihn besonders bewegt, wird er emotional betroffener. Zugleich werden eigene (aktuelle) Probleme in die Handlung des Märchens hineingestellt. Die Konfliktlösung vermittelt so die Hoffnung auf und die Fantasie für eine Veränderung.
(Verena Kast)

Wenn man einmal den Zauber und den Trost großer Literatur gekostet hat, möchte man immer mehr davon haben - andere lächerliche Geschichten und weise Parabeln, vieldeutige Märchen und seltsame Abenteuer. Und so fängt man an, für sich selbst zu lesen.

(Klaus Mann)

Märchen erzählen von Grundthemen jedes Menschen - z.B. dem Erwachsenwerden. Deshalb sind die Märchen der Völker einander ähnlich. Weil sich die Kulturen unterscheiden, unterscheidet sich jedoch das ‚Gewand‘, in dem von elementaren Themen erzählt wird. Diese Unterschiede bereichern und helfen, durch eine fremde Brille das Eigene zu sehen. Märchen haben in jeder Hinsicht einen verbindenden Charakter.

(Dr. Angelika B. Hirsch)

 

 

 

 

 

 

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